Primärliteratur richtig erkennen

06.04.21 Literatur-Typen Lesedauer: 7min

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Primärliteratur

Die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten erfolgt auf Basis von Literatur. Dies gilt für alle Fachbereiche. Du sammelst die benutzten Werke und teilst sie in Primärliteratur und Sekundärliteratur ein. Es ist wichtig, dass du den Unterschied kennst und bei der Erstellung deiner Arbeit berücksichtigst.

Häufig gestellte Fragen

Bei der Primärliteratur handelt es sich um ein eigenständiges Werk, das vielen verschiedenen Genres angehören kann. Die Primärliteratur stellt den Forschungsgegenstand.

Unter Sekundärliteratur werden Werke verstanden, die sich auf einen bereits veröffentlichten Titel beziehen. Die Sekundärliteratur bezieht sich auf den Forschungsgegenstand.

Finde heraus, ob der Autor ein Werk verfasst hat, das einem bestimmten Genre angehört und das ihm allein zugeschrieben wird. Wenn der Titel andere Autoren oder deren Werke als Inhalt hat oder wenn es sich um ein Nachschlagewerk handelt, liegt immer Sekundärliteratur vor.

Du listest den oder die Titel unter der Bezeichnung «Primärliteratur» auf. Alternativ kannst du je ein Verzeichnis für Primär- und Sekundärliteratur einstellen.

Primärliteratur kann alternativ als Quelle bezeichnet werden. Diese Bezeichnung findet beispielsweise in den Altertumswissenschaften und in der Klassischen Philologie Anwendung.

Definition: Primärliteratur

In der Wissenschaft wird die Primärliteratur als Forschungsgegenstand bezeichnet. Wenn du eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, bezieht sich diese in der Regel auf primäre Literatur. Die Werke können sehr vielschichtig sein. Nahezu jedes Werk eines Dichters, Schriftstellers, Geschichtsschreibers oder Autors können Primärliteratur sein. Du kannst dir merken, dass alle Werke, die nicht auf andere Literatur zurückzuführen sind, in den Bereich der Primärliteratur fallen.

Wofür kann Primärliteratur verwendet werden?

Die Literatur kann auf eine ganz verschiedene Weise Verwendung finden. Dies ist maßgeblich vom Studienfach und von der Ausrichtung des Seminars abhängig. In diesen Bereichen nutzt du die Literatur in all ihren Facetten:

  • Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten (Quellenanalysen, Hausarbeiten, Lesarten, Bachelor-und Masterarbeiten, später Promotion und Habilitation)
  • Einstieg in ein wissenschaftliches Thema
  • Sprachanalysen
  • Behandlung von literarischen Gattungen
  • Betrachtung von Themen aus dem jeweiligen Fachbereich (zum Beispiel: Geschichte, Rechtswissenschaft, Jüdische Studien, Religionswissenschaft)
  • Behandlung von Epochen und Ereignissen
  • Besprechung eines bestimmten Autors
  • Spezielle Seminarthemen

Wenn du dich mit einem speziellen Thema beschäftigst, bietet ein primärliterarisches Werk häufig die Grundlage für eine Analyse. Grundsätzlich eignen sich alle Werke unabhängig von ihrer Gattung, ihrer Länge und ihrer Entstehungszeit für die Verwendung als primäre Literatur. Bist du auf der Suche nach einem Werk für deine Hausarbeit, ist es für die Auswahl wesentlich, dass das Werk zum Thema passt. Sorgfältig ausgewählte Sekundärliteratur hilft dir bei der Analyse und Vertiefung des Themas.

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Beispiele für Primärliteratur

Beispiele für primäre Literatur findest du in allen Epochen und Gattungen:

Autor Werk
Johann Wolfgang von Goethe Faust
Gaius Iulius Caesar De Bellum Gallicum - Über den gallischen Krieg
Günter Grass Die Blechtrommel
Augustinus Confessiones - Bekenntnisse
Umberto Ecco Der Name der Rose
Thomas Mann Buddenbrooks
Platon Phaidon
Homer Ilias
Antoine de Saint-Exupéry Le Petit Prince - Der kleine Prinz
Wolfgang Borchert Draußen vor der Tür
Erich Kästner Fabian - Die Geschichte eines Moralisten

 

Du kannst Gedichte, Dramen, Briefe, Predigten und viele andere Gattungen als primäre Literatur verwenden. Achte jedoch immer darauf, dass es sich wirklich um Literatur handelt, die sich gut als Forschungsgegenstand eignet. Von Vorteil ist es außerdem, wenn es zu dem Werk, dass du analysieren möchtest, eine große Vielfalt an Sekundärliteratur gibt. Dies erleichtert dir die Auseinandersetzung mit dem Thema und bietet dir viele verschiedene Ansätze, nach denen du dich dem Thema nähern kannst.

Unterschiede zur Sekundärliteratur

Viele Studenten haben vor allem zu Beginn des Studiums Probleme, die Primärliteratur von der Sekundärliteratur zu unterscheiden. Dieses Problem besteht vor allem bei Monografien, also bei Werken, die von einem Autor verfasst wurden. Setzt sich dieser Autor mit einem eng begrenzten Thema auseinander, ist die Unterscheidung, ob es sich um Primär- oder Sekundärliteratur handelt, oftmals gar nicht so leicht.

Vielfältigkeit in der Sekundärliteratur

Sekundärliteratur kann ausgesprochen vielfältig sein. Kommentare, Zeitungsartikel oder Sammelbände, die sich auf das primäre Werk beziehen, gehören ebenso dazu wie Verschriftlichungen von Vorlesungen oder Konferenzen, die sich mit einem bestimmten Themenbereich befassen. Auch Lexika und andere Nachschlagewerke gehören in den Bereich der Sekundärliteratur. Selbstverständlich gibt es auch Monografien, die zur Sekundärliteratur gezählt werden.

An diesen Merkmalen kannst du Sekundärliteratur erkennen:

  • Das Werk beschäftigt sich mit einer geistigen Schöpfung eines bestimmten Autors
  • Es handelt sich um einen Sammelband, in dem Aufsätze oder Essays zu einem bestimmten Thema gesammelt sind
  • Der Autor befasst sich mit einer Gattung oder einer Epoche und zitiert verschiedene Werke, die in diesen Bereich gehören
  • Artikel in Zeitschriften, Festschriften und Mitschriften von wissenschaftlichen Veranstaltungen sind in der Regel immer Sekundärliteratur

Es gibt Werke, die sowohl der Primär- als auch der Sekundärliteratur angehören können. Wenn du beispielsweise eine Hausarbeit über die Europapolitik des Kanzlers Helmut Kohl schreibst, wählst du als Primärliteratur beispielsweise eine Rede mit einer These aus, zu der du die Fragestellung für deine Hausarbeit formulierst. Um dich mit dem Leben des Kanzlers näher zu beschäftigen, ziehst du die Autobiografie hinzu, die er verfasst hat. In diesem Fall ist die Autobiografie der Sekundärliteratur zuzuordnen.

Alternativ kannst du über die Biografie Helmut Kohls eine Hausarbeit schreiben. Du analysierst beispielsweise seine Sprache oder die Gattung Biografie. In diesem Fall wäre die Autobiografie deine Primärliteratur, denn sie wurde von Helmut Kohl selbst verfasst. Als Sekundärliteratur könntest du dann eine Rede verwenden, wenn du das Themengebiet, um das es in der Rede geht, näher behandeln möchtest.

Primärliteratur richtig im Text zitieren

Ein Beispiel anhand der deutschen Zitierweise:

Du schreibst eine Hausarbeit über die «Perserkriege» des griechischen Historikers Prokop von Caesarea. Auf Seite 99 des Werkes möchtest du diesen Satz zitieren:

«Keine Partei wollte bis zum Mittag mit der Schlacht beginnen.»¹

Du setzt den Satz in Anführungsstriche und kannst ihn in kursiver Schriftform darstellen. Wenn du dich dafür entscheidest, musst du dies bei jedem Zitat in der gesamten Arbeit auf diese Weise fortführen. Die «1» hinter dem letzten Anführungszeichen ist die Fußnote, die du hochgestellt einfügst.

Am unteren Rand der Seite beschreibst du, woher du das Zitat hast. Wenn du das Werk das erste Mal in deiner Arbeit zitierst, schreibst du die vollständige Angabe aus dem Literaturverzeichnis in das Zitat, gefolgt von der Seitenzahl:

¹ Perserkriege. Griechisch-Deutsch nach Otto Veh. München. 1970. S.99.

Nun möchtest du ein zweites Zitat aus dem Werk verwenden:

«Doch fehlte es nicht an Überfällen, bei denen die Römer im Vorteil blieben.»²

Hier brauchst du das Werk nicht noch einmal anzugeben. Es reicht, wenn du mit «ebenda» arbeitest und dich auf den vorherigen Eintrag beziehst:

² ebd. S.103.

Solltest du im Verlauf des Werkes weitere Zitate aus dieser Primärliteratur verwenden wollen, schreibst du:

Perserkriege. S. 255. (als Beispiel)

Du musst das gesamte Werk der Primärliteratur somit nur bei deinem ersten Zitat angeben

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Primärliteratur im Literaturverzeichnis

Primärliteratur kennzeichnest du im Literaturverzeichnis unter gleichnamiger Überschrift. Folgende Zitation ist üblich:

  • Nachname des Autors
  • Vorname des Autors
  • Name des Werkes
  • gegebenenfalls Herausgeber oder Übersetzer des Werkes
  • Ort der Veröffentlichung
  • Jahr der Veröffentlichung

Beispiel:

Perserkriege. Griechisch-Deutsch nach Otto Veh (Hrsg.). München. 1970. S.99.

Es steht dir frei, ob du die einzelnen Angaben durch einen Punkt oder ein Komma trennst.

Zusammenfassung

Primärliteratur hat folgende Merkmale:

  • Sie steht im geistigen Eigentum eines oder mehrerer Autoren
  • Primärliteratur bezieht sich nicht auf eine andere Literatur
  • Alle erdenklichen Gattungen der Primärliteratur sind möglich
  • Primärliteratur ist ein Forschungsgegenstand, sie beschäftigt sich nicht mit einem Forschungsgegenstand eines anderen Autors
  • Es gibt Sekundärliteratur, die sich mit dieser primären Quelle befasst
  • Eine andere Bezeichnung für Primärliteratur ist Quelle