
Im Druckprozess kommen verschiedene Druckfarben zum Einsatz. Bei der Gestaltung von langlebigen und widerstandsfähigen Oberflächen spielen ölbasierte Farben eine zentrale Rolle. Sie überzeugen durch eine hohe Deckkraft sowie Witterungsbeständigkeit. In diesem Beitrag erfährst du, was ölbasierte Farben auszeichnet, worin ihre Vor- und Nachteile liegen und wie sie im Druckbereich verwendet werden.
Definition: Ölbasierte Farben
Als ölbasierte Farben bezeichnet man lösemittelhaltige Farben, bei denen das Bindemittel aus natürlichen Ölen wie Leinöl oder aus synthetischen Harzen wie Alkydharz besteht. Im Gegensatz zu wasserbasierten Farben trocknen sie nicht durch Verdunstung, sondern durch Oxidation, was eine besonders widerstandsfähige und langlebige Oberfläche zur Folge hat. Dadurch hat sie allerdings auch eine längere Trocknungszeit.
Ölbasierte Farben zeichnen sich durch ihre hohe Deckkraft und eine glatte, meist glänzende Oberfläche aus. Aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit kommen sie vor allem bei Holz- und Metallflächen im Innen- und Außenbereich zum Einsatz. Sie verströmen einen intensiven Geruch und lassen sich nur mit lösungsmittelhaltigen Reinigern wie Terpentin entfernen.
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Einsatz im Druckbereich
Im Druckbereich bezeichnet der Begriff «ölbasierte Farben» in der Regel Druckfarben, deren Bindemittel auf Ölbasis, wie etwa Leinöl beruht. Die Farben kommen besonders im künstlerischen Tiefdruck, etwa bei Radierungen, sowie im Hochdruck, beispielsweise im traditionellen Buchdruck, zum Einsatz.
Ölfarben lassen sich sehr gut in die Vertiefungen oder Erhöhungen einer Druckplatte einarbeiten, was sie ideal für Radierungen, Kupferstiche oder Holzschnitte macht. Auch im Offsetdruck, vor allem im konventionellen Bogenoffsetdruck, werden Ölfarben verwendet, insbesondere bei Systemen, die nicht UV-gehärtet sind.
Zu den Vorteilen von ölbasierten Farben im Druck zählen ihre satte Farbwiedergabe, eine hohe Pigmentdichte und gute Haftung sowie eine hohe Abriebfestigkeit, was sie für langlebige und hochwertige Druckergebnisse besonders geeignet macht.
Vor- und Nachteile
Ölbasierte Farben haben zwar einige Vorteile, aber auch Nachteile. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Vor- und Nachteile von ölbasierten Farben:
Vorteile | Nachteile |
Hohe Deckkraft | Lange Trocknungszeit |
Langlebig und widerstandsfähig | Starker, oft unangenehmer Geruch |
Gute Witterungsbeständigkeit | Reinigung nur mit Lösungsmitteln möglich |
Glatte und glänzende Oberfläche | Enthält flüchtige organische Verbindungen (VOCs) |
Besonders geeignet für Holz und Metall | Eingeschränkte Umweltverträglichkeit |
Merke: Ölfarbe deckt stark, hält lang und glänzt schön, doch sie riecht gleichzeitig intensiv und trocknet nicht schnell.
Wasserbasierte vs. ölbasierte Farben
Neben ölbasierten Farben gibt es auch wasserbasierte Varianten, die sich in Eigenschaften, Vorteilen und Einsatzbereichen klar unterscheiden. Während ölbasierte Farben auf organischen Lösungsmitteln basieren und besonders widerstandsfähig sowie witterungsbeständig sind, gelten wasserbasierte Farben als umweltfreundlicher und geruchsärmer.
Im Druckbereich hängt die Wahl der Farbe vom Verfahren ab: Ölbasierte Farben werden vor allem im Hoch- und Tiefdruck eingesetzt, wasserbasierte Farben vorwiegend im Digitaldruck, Flexodruck oder Siebdruck.
Kriterium | Ölbasierte Druckfarbe | Wasserbasierte Druckfarbe |
Hochdruck, Tiefdruck, künstlerischer Druck | Digitaldruck, Flexodruck, Verpackungsdruck | |
Trocknung | Langsam (Oxidation) | Schnell (Verdunstung) |
Farbwirkung | Kräftig, tief, langlebig | Klar, leuchtend, aber oft weniger Farbtiefe |
Untergrund | Saugfähige Materialien wie Baumwollpapier | Vielfältig: Papier, Folien, Karton, Textil |
Reinigung | Lösungsmittel | Wasser |
Umweltaspekt | Enthält Lösungsmittel | Umweltfreundlicher, meist lösungsmittelfrei |
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Häufig gestellte Fragen
Ölbasierte Farben sind lösemittelhaltige Farben, bei denen das Bindemittel aus natürlichen Ölen wie Leinöl oder synthetischen Harzen besteht. Sie trocknen langsam durch Oxidation und erzeugen eine widerstandsfähige, glänzende Oberfläche, ideal für Anwendungen auf Holz, Metall und im Druckbereich.
Ölbasierte Farben enthalten organische Lösungsmittel und sind besonders widerstandsfähig sowie wetterfest, trocknen aber langsam. Wasserbasierte Farben verwenden Wasser als Lösungsmittel, sind umweltfreundlicher, trocknen schneller und eignen sich besonders für den Innenbereich.
Ölfarben bieten eine hohe Deckkraft, kräftige Farbwiedergabe, sind wetterbeständig, langlebig und sorgen für eine glatte, robuste Oberfläche, ideal für stark beanspruchte oder künstlerisch hochwertige Anwendungen.
Ölbasierte Farben werden im Druck vor allem im Hochdruck, etwa beim Buchdruck oder Holzschnitt, sowie im Tiefdruck, bei Radierungen oder Kupferstichen, eingesetzt. Sie lassen sich gut in Druckplatten einarbeiten, trocknen langsam durch Oxidation und erzeugen ein sattes, tiefes Druck- und Farbbild. Besonders im künstlerischen Druck und bei traditionellen Verfahren sind sie aufgrund ihrer hohen Pigmentdichte und Langlebigkeit geschätzt.