
Die Druckproduktion bezeichnet nicht nur das reine Ausdrucken von Papier. Ein essenzieller Bereich der Druckproduktion ist die Druckveredelung, die ein vielfältiges Themengebiet innerhalb der Druckproduktion darstellt. Auch bei der Druckveredelung steht das Papier im Mittelpunkt, wodurch sich ebenfalls die Bezeichnung Papierveredelung etabliert hat. Alle Informationen zur Druckveredelung werden im Folgenden erklärt.
Definition: Druckveredelung
Die Druckveredelung bezeichnet dem Druck nachgelagerte Prozesse, die eine Veränderung der Oberfläche des Druckprodukts bewirken. Dem Papier wird dabei ein Glanz, eine Struktur oder ein bestimmter Effekt verliehen.
Diese Prozesse dienen der Aufwertung des Papiers. Diese Aufwertung des Papiers kann auf unterschiedliche Facetten abzielen:
- Optik des Papiers
- Haptik des Papiers
- Schutz des Papiers
- Funktionalität des Druckprodukts
Wichtig anzumerken ist, dass die Druckveredelung ein Überbegriff für unterschiedliche Veredelungsverfahren ist, die die Haptik, Optik, Widerstandsfähigkeit oder auch Funktionalität eines Druckprodukts beeinflussen.
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Arten
Die Papier- oder Druckveredelung ist ein facettenreiches und innovatives Gebiet der Druckproduktion, wodurch immer wieder neue Verfahren der Druckveredelung entwickelt werden, die dem Druckprodukt eine bestimmte Wirkung verleihen. Generell lassen sich dennoch alle Arten der Druckveredelung in den folgenden Kategorien zusammenfassen:
- Optische Veredelungsverfahren
- Haptische Veredelungsverfahren
- Funktionale Veredelungsverfahren
- Verfahren zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit
Generell lassen sich nicht alle Verfahren der Druckveredelung einem dieser Bereiche zuweisen. Vielmehr erfüllen Verfahren mehrere Funktionen und verbessern sowohl Optik als auch Haptik und Widerstandsfähigkeit.
Drucklack
Eines der verbreitetsten Verfahren der Druckveredelung ist die Verarbeitung mit Drucklack. Das Drucklack-Verfahren ist in der Druckproduktion äußerst beliebt, da die Funktionsweise je nach verwendetem Drucklack variiert:
- Optische Veredelung (z. B.: Glanzlack)
- Haptische Veredelung (z. B.: Soft-Touch-Lack)
- Schutz & Widerstandsfähigkeit (z. B.: Schutzlack)
In der Druckproduktion kann der Lack dabei sowohl vollflächig als auch partiell aufgetragen werden. Besonders die partielle Verwendung dient dazu, bestimmte Bereiche zu betonen und herauszustellen.
Cellophanierung
Die Cellophanierung (auch Folienkaschierung) ähnelt dem Drucklack, allerdings wird das Papier hierbei mit einer Folie überzogen. Hier ist die Funktion des Verfahrens abhängig von der verwendeten Folie:
- Optische Aufwertung (z. B.: Hologrammfolie)
- Schutz & Widerstandsfähigkeit (z. B.: Kunststofffolie)
- Haptische Aufwertung (z. B.: Strukturfolie)
Generell dient die Cellophanierung primär der Aufwertung von Optik und Schutz. Es existieren Folien, die eine primär haptische Aufwertung ermöglichen, diese werden aber in der Druckproduktion seltener eingesetzt als Drucklack.
Prägung
Das Prägeverfahren dient einer reinen optischen und haptischen Aufwertung des Druckprodukts. Bei einer Prägung wird durch hohen Druck eine Form auf eine Oberfläche geprägt. Das entstehende Relief kann dabei entweder erhoben (Hochprägung) oder vertieft (Tiefprägung) sein.
Die Prägung wird in der Druckproduktion primär bei Hardcover-Bindungen angewendet, da sich der feste und dicke Umschlag der Bindung gut zum Prägen eignet.
Funktionale Veredelungsverfahren
Neben den bereits vorgestellten Veredelungsverfahren existieren auch Druckveredelungen, die einen vordergründig funktionalen Zweck erfüllen.
- Stanzen: Das Stanzen beschreibt ein Trennverfahren, wobei ein Druckprodukt in eine bestimmte Form zugeschnitten wird. Etwa beim Druck von Visitenkarten wird das fertige Druckprodukt häufig gestanzt, um individuelle Formate zu ermöglichen.
- Laminierung: Die Laminierung stellt eine besondere Form der Cellophanierung dar. Die Laminierung dient primär dem Schutz des Papiers. Das Papier wird dabei beidseitig mit einer dickeren Folie überzogen, um Widerstandsfähigkeit und Robustheit zu steigern.
- Lochen: Die Lochung von Papier bezeichnet das gezielte Platzieren von Löchern im Papier, um das Papier abheften zu können. Lochsysteme umfassen die Zweifach-, Dreifach- und Vierfachlochung und die Lochung für eine Spiralbindung.
- Perforation: Die Perforation von Papier bezeichnet das gezielte Platzieren einer Reihe von kleinen Löchern oder Schwächungslinien in das Papier, um ein einfaches Abtrennen oder Falten zu ermöglichen.
Individuelle Veredelungsverfahren
Während viele Veredelungsverfahren in der professionellen Druckproduktion verwendet werden, existieren ebenfalls Verfahren, die vor allem im privaten Raum angewendet werden. Diese Techniken sind deutlich vielfältiger und werden oft auch als «Bastelhobby» angesehen. Verbreitete Techniken sind:
- Scrapbooking: Verzierung von Fotoalben mit Aufklebern, Texten und anderweitigen Fotos.
- Decoupage: Verzierung von Oberflächen mit Papiermotiven und anschließender Versiegelung.
Im Allgemeinen existiert eine Vielzahl an weiteren Druckveredelungsverfahren, die sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich Anwendung finden. Zudem existieren Verfahren, die besonders bei hochwertigen Druckprodukten angewendet werden, wie etwa der Farbschnitt.
Beim Farbschnitt wird die Schnittkante eines Druckprodukts gefärbt. Dies wird häufig beim Druck von Visitenkarten eingesetzt oder in Form des Goldschnitts (Farbschnitt mit goldener Farbe) beim Binden von historischen Werken und Bibeln.
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Druckveredelung im Marketing
Die Druckveredelung bietet als umfangreiches Themengebiet Lösungen für verschiedenste Bereiche. Diese reichen von der bloßen Lochung von gedruckten Dokumenten bis hin zur Prägung von Hardcover-Bindungen für Studienarbeiten. Besonders bei Marketingmaßnahmen sind die diversen Veredelungsverfahren vorteilhaft, denn sie ermöglichen eine freie und individuelle Gestaltung von gedruckten Marketingprodukten.
Dabei reichen die Einsatzgebiete der Druckveredelungen von dem bloßen Lochen von gedruckten Dokumenten über die Laminierung von ausgehängten Informationsblättern bis zum Farbschnitt bei Visitenkarten. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten:
Visitenkarten
Bei Visitenkarten ist nicht nur die Wahl der richtigen Papiersorte und Grammatur essenziell, sondern auch die Verarbeitung. Bei Visitenkarten bietet sich etwa ein Soft-Touch-Lack für eine bessere Haptik oder ein Farbschnitt für eine optische Aufwertung an.
Dokumente
Bei Dokumenten sind besonders einfache Veredelungsverfahren sinnvoll. Die Lochung zum einfachen Abheften oder die Laminierung von einzelnen Dokumenten, um das Dokument zu schützen, eignen sich besonders im Unternehmensbereich.
Bei Verpackungen ist besonders die Cellophanierung verbreitet, da die Verwendung goldener oder metallischer Folien für einen besonderen optischen Effekt sorgen. Zudem schützt die Folie die eigentliche Verpackung.
Flyer
Bei Flyern bieten sich diverse Veredelungen je nach Verwendungszweck an. Verschiedene Lack- und Folienarten sorgen für eine optische und haptische Aufwertung. Zudem wird die Widerstandsfähigkeit solcher Gebrauchsprodukte hierdurch gesteigert.
Besondere Verfahren der Druckveredelung
Die Druckveredelung zeichnet sich durch Individualität und innovative Gestaltung aus. Viele Verfahren sind mittlerweile allgemein bekannt und können für eine Vielzahl an Druckprodukten verwendet werden. Jedoch existieren auch exklusive Verfahren, die für besondere Effekte sorgen:
- Duftlack: Ein besonderer Drucklack, der durch Reibung Duftstoffe freisetzt.
- Nachleuchtende Farben: Farben, die nach Aufladung mit UV-Licht im Dunkeln leuchten.
- Soft-Touch-Lack: Ein Drucklack, der dem Druckprodukt eine samtige Oberfläche verleiht.
- Thermofarbe: Farben, die sich durch Wärme- oder Kälteeinfluss verändern.
Häufig gestellte Fragen
Als Druckveredelung bezeichnet man alle Prozesse, die dem Druck nachgelagert sind und die Oberfläche des Papiers aufwerten. Dies kann etwa durch Folien, Drucklack oder Prägungen geschehen.
Die bekanntesten Verfahren der Druckveredelung sind die Cellophanierung, der Drucklack und die Prägung. Generell werden alle Verfahren, die die Optik, Haptik, Widerstandsfähigkeit oder Funktionalität von Druckprodukten nach dem eigentlichen Druck beeinflussen, als Druckveredelung bezeichnet.
Die Papier- oder Druckveredelung dient dazu, das Papier durch zusätzliche Effekte aufzuwerten oder haltbarer zu machen.
Die Folienkaschierung oder Cellophanierung beschreibt den Überzug des Druckprodukts mit einer dünnen Folienschicht. Die Folie schützt das Papier vor äußeren Einflüssen und kann, je nach Folie, bestimmte visuelle und haptische Effekte erzielen.