Die Kausalität spielt im Fachbereich der Statistik eine entscheidende Rolle. Dabei gibt es verschiedene Arten von Variablen, die Messungen beeinflussen. Die Moderatorvariable M erklärt dabei Zusammenhänge zwischen Variablen. Sie ist ein gängiger Bestandteil von Forschungskonzepten. Die zugehörige Frage lautet: «Moderiert die Variable M den Zusammenhang zwischen den Variablen X und Y?»
Definition: Moderatorvariablen
Moderatorvariablen sind spezielle Variablen in der Statistik. Sie moderieren den Effekt der Variablen A auf die Variable B. Somit beeinflussen Moderatorvariablen den kausalen Zusammenhang von zwei Sachverhalten. Die Moderatorvariable bestimmt dabei die Höhe der Beziehung zwischen Variablen.1
Moderatorvariablen beeinflussen nicht die Ausprägung der anderen Variablen, sondern sie üben Einfluss auf den Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen aus. Abzugrenzen ist die Moderatorvariable von der Mediatorvariable. Letztere unterbricht den direkten Effekt zwischen zwei Variablen. Ob zwischen der Variablen A und der Variablen B ein direkter Effekt besteht, hängt von der Ausprägung der Mediatorvariablen ab.2
Anwendung der Moderatorvariablen
Moderatorvariablen finden unter anderem Anwendung in der Korrelationsanalyse. Angenommen, X und Y sind zwei Variablen, die eine statistische Korrelation aufweisen.
X sei die Variable «Arbeitszeit». X hat einen Effekt auf die Freizeit, die jemand übrig hat und somit auf dessen «Sozialen Aktivitäten» Y. Die Moderatorvariable Home Office beeinflusst Den Effekt den Y auf Y hat.
Die Moderatorvariable moderiert den Effekt zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variable. Die unabhängige Variable nimmt bestimmte Werte an. Besteht ein Zusammenhang zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variablen, dann bestimmt die unabhängige Variable teilweise die Ausprägung der abhängigen Variablen. Wie genau dieser Effekt aussieht beziehungsweise wie hoch der Effekt der unabhängigen Variablen auf die abhängige Variable ist, wird durch die Moderatorvariable bestimmt.3
Moderatorvariablen und weitere Variablen
- Moderatorvariable / Mediatorvariable
- Unabhängige Variable
- Abhängige Variable
- Kontrollvariable
- Konzeptvariable
Häufig gestellte Fragen
Moderatorvariablen moderieren den Effekt zwischen zwei Variablen. Sie nehmen Einfluss auf die Stärke des Zusammenhangs der Variablen.
Moderatorvariablen stellen Einflussfaktoren auf den Effekt zwischen Variablen dar.
Nein, die Moderatorvariable ist keine abhängige Variable.
Der Zusammenhang lässt sich mittels Regressionsanalyse im Programm SPSS berechnen. Der Pearsonsche Korrelationskoeffizient gibt die Stärke des Zusammenhangs an.
Quellen
1 Reuben M. Baron und David A. Kenny: The Moderator-Mediator Variable Distinction in Social Psychological Research: Conceptual, Strategic, and Statistical Considerations, In: Journal of Personality and Social Psychology. 51, Nr. 6, 1986, S. 1173–1182. doi:10.1037/0022-3514.51.6.1173. (14.09.2022)
2Urban Dieter und Mayerl Jochen: Regressionsanalyse: Theorie, Technik und Anwendung, In: Lehrbuch Studienskripten zur Soziologie. Nr. 3, 2008, S. 239. [online] https://books.google.nl/books?id=4vt4IT-wVU0C&pg=PA293&lpg=PA293&dq=moderatorvariable&source=bl&ots=dHuMMOewvS&sig=ACfU3U0ypOD3m76pSkOLjVkcvj0Rd4NiAA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiVu6KH5pP5AhWGPOwKHRjrB9wQ6AF6BAg0EAM#v=onepage&q=moderatorvariable&f=true (14.09.2022)
3 Wirtz A. Markus: Moderatorvariable, In: Dorsch Lexikon der Psychologie [online] https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/moderatorvariable (14.09.2022)
4 StatistikGuru: Moderationsanalyse mit SPSS durchführen, in: StatistikGuru, [online] https://statistikguru.de/spss/moderation/moderationsanalyse-mit-spss-durchfuehren.html (14.09.2022)