Induktive Forschung

07.12.20 XML RDW Lesedauer: 5min

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

0 Bewertungen


Induktive Forschung

Bevor du eine Hypothese aufstellen kannst, musst du entscheiden, ob die Vorgehensweise deiner wissenschaftlichen Untersuchung induktiv oder deduktiv sein soll. Induktiv bedeutet das Aufsteigen vom Besonderen zum Allgemeinen. Deduktiv ist das Absteigen vom Besonderen zum Allgemeinen. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns vorwiegend mit den Vor- und Nachteilen der induktiven Forschung und wie du anhand von vier einfachen Schritten eine Theorie von deiner Beobachtung ableitest.

Häufig gestellte Fragen

Gehst du bei deiner Abschlussarbeit induktiv vor, leitest du eine Theorie aus deinen eigenen Beobachtungen ab. Gehst du hingegen deduktiv vor, überprüfst du anhand deiner Untersuchung eine bereits bestehende Theorie.

Induktive Forschung liefert uns wertvolle Ergebnisse, allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass irgendwann ein Einzelfall auftritt, der die Theorie widerlegt – auch wenn bisher alle beobachteten Einzelfälle auf die Richtigkeit der Theorie hinweisen.

Empirische Forschung bedeutet Daten systematisch zu erheben, auszuwerten und zu interpretieren. Die empirische Forschung zielt also darauf ab, mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden zu einem Erkenntnisgewinn zu gelangen, der Aussagen über die Realität zulässt.

Ja, die Schlussfolgerungen einer induktiven Studie können auch in einer deduktiven Studie verwendet werden. Das können zum Beispiel zwei kleinere Teilstudien in deiner Bachelor- oder Masterarbeit sein.

Definition: induktiv

Bei einer Argumentation, die induktiv ist, handelt es sich immer um eine aufbauende Forschungsmethode. Du hast etwas Bestimmtes beobachtet und möchtest herausfinden, ob du davon eine Generalisierung ableiten kannst? Dann ist dein Vorgehen ganz klar induktiv. Mit Induktion ist es möglich, neue Erkenntnisse zu gewinnen. In der Regel bezieht sich die induktive Forschung auf die Zukunft. Wenn deine empirische Untersuchung induktiv ist, sagst du voraus, was in der Zukunft geschieht.

Deshalb lohnt sich die formelle Endkontrolle

Wir empfehlen dir immer die Formatierung deiner Arbeit mit unserer formellen Endkontrolle zu überprüfen, um ungewollte Überraschungen bei deiner gedruckten Arbeit zu vermeiden. Du kannst damit kostenlos eine Vorschau jeder einzelnen Seite deiner Arbeit überprüfen und somit auf Nummer sicher gehen.

Zur formellen Endkontrolle

Anwendung der induktiven Forschung

Forschung, die induktiv ist, kommt häufig dann zum Einsatz, wenn auf dem Gebiet bisher wenig Forschung betrieben wurde und noch keine Theorien vorhanden sind, die getestet werden können. So gibt es im Bereich der Legasthenieforschung zum Beispiel schon zahlreiche Theorien, während die Dyskalkulieforschung noch in den Kinderschuhen steckt und du hier eher induktiv vorgehen würdest. Mit Hilfe von induktiver Forschung ist es also möglich, neue Erkenntnisse zu gewinnen und eigene Theorien zu einem bestimmten Thema aufzustellen.

In einigen Punkten wird induktive Forschung jedoch auch kritisiert, da Theorien, die auf Basis von Induktion aufgestellt wurden, nicht zwingend stimmen müssen. Deine Theorie verliert ihre Gültigkeit, sobald eine andere Untersuchung ihr widerspricht. In der Wissenschaft wird diese Kritik auch Induktionsproblem genannt. Weitere Kritikpunkte sind:

  • Das Gegenteil einer Theorie zu beweisen ist schwierig
  • Ob logisch schlussgefolgert wird, hängt voll und ganz von der korrekten Interpretation der Beweise ab

Allerdings wird die induktive Vorgehensweise in der Wissenschaft auch in einigen Punkten kritisiert, denn:

Trotz dieser berechtigten Kritik liefert uns die induktive Forschung viele wertvolle Ergebnisse sowie eine gut begründete Schätzung. Je größer die Stichprobe in deiner Untersuchung ist, desto repräsentativer wird deine Forschung und deine Schlussfolgerung.

Beispiele für induktive Forschung

Bei einer Vorgehensweise, die induktiv ist, leitest du eine Theorie anhand einer Beobachtung ab. Diese Ableitung erfolgt in insgesamt 4 Schritten.

Mit diesem Beispiel wollen wir dir die Möglichkeit geben, die induktive Forschung anhand von 4 Schritten zu verfolgen. Am Beginn der induktiven Methode steht immer die Beobachtung. Daraus leitest du deine Hypothese ab.

Induktive Forschung Halte die Augen offen

Halte die Augen offen und beobachte!

Eine Beobachtung könnte z.B. sein: Soziale Medien wirken sich negativ auf das mentale Wohlbefinden aus.

Induktive Forschung Datenerhebung

Datenerhebung

Du führst eine Umfrage bei 14 bis 49-jährigen durch, wie oft sie Social Media nutzen und wie sie sich danach fühlen.

Induktive Forschung Hypothese

Hypothese

Wenn du feststellst, dass Personen mit höherem Social-Media Konsum öfter angeben, sich psychisch nicht wohl zu fühlen, kannst du darauf schließen, dass Social Media das Wohlbefinden negativ beeinflusst.

Induktive Forschung Theorie

Theorie

Ein erhöhter Socia-Media-Konsum wirkt sich negativ auf das psychische Wohlbefinden aus.

Induktiv vs. deduktiv

Forscht du induktiv, leitest du eine Theorie aus Beobachtung ab. Bei der deduktiven Forschung geht es hingegen darum, von einer allgemein gültigen Aussage auf einen Einzelfall zu schließen. Eine Theorie wird also anhand eines direkten Beispiels überprüft. Deduktive Forschung läuft folgendermaßen ab;

  1. Zunächst wird ein Forschungsthema definiert
  2. In einem zweiten Schritt wird die bestehende Theorie aufgezeigt
  3. Die Hypothese wird festgelegt
  4. Es erfolgt eine Datenerhebung
  5. Die Hypothese wird bestätigt oder widerlegt

Je nachdem, welche Forschungsart (induktiv oder deduktiv) sich für deine Fragestellung eignet, wählst du anschließend deine Forschungsmethode aus. Stell dir die Frage, ob sich ein Interview, eine Gruppendiskussion oder doch eher eine standardisierte Umfrage am besten für deine Datenerhebung eignet.

Hier nochmal ein Überblick über die wichtigsten Unterschiede zwischen induktiv und deduktiv:

Tipp zur Abgabe deiner Abschlussarbeit

Mit dem Druck-Service von BachelorPrint kannst du bis einen Tag vor Abgabe deiner Abschlussarbeit schreiben, da deine Arbeit bereits am nächsten Werktag per kostenlosem Express-Versand zugestellt wird. Also überlass das Drucken deiner Arbeit einfach uns!

Zum Druck-Shop

Induktive Methode

  • Vom Besonderen zum Allgemeinen aufsteigen
  • Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Einzelnen
  • Endpunkt ist der allgemeine Satz
  • Durch Beobachtung, Vergleich und Generalisierung Gesetzmäßigkeiten erschließen

Deduktive Methode

  • Vom Allgemeinen zum Besonderen absteigen
  • Vom Allgemeinen auf das Einzelne schließen
  • Ausgangspunkt ist Regel/Gesetz/Definition
  • Endpunkt ist die Bestätigung des Gesetzmäßigen im Einzelnen

Unser Tipp: Egal ob deine Forschungsart nun induktiv oder deduktiv ist – die Online-Umfrage stellt häufig eine sehr einfache und effiziente Form der Datenerhebung dar.

Zusammenfassung

Immer wenn anhand einer Beobachtung eine Generalisierung abgeleitet wird, ist Forschung induktiv. Es handelt sich also um eine aufbauende Forschungsmethode, die uns hilft, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Häufig kommt induktive Forschung zum Einsatz, wenn auf dem jeweiligen Gebiet bisher wenig Forschung betrieben wurde.

Forscht du induktiv, kannst du also neue Erkenntnisse gewinnen und neue Theorien aufstellen. Forschung, die induktiv ist, liefert wertvolle Ergebnisse für die Gesellschaft. Allerdings gibt es auch Kritik an der induktiven Vorgehensweise. Das liegt daran, dass selbst wenn bisher alle beobachteten Einzelfälle auf die Richtigkeit der Theorie hinweisen, diese schnell durch einen Einzelfall widerlegt werden kann. Diese Kritik wird auch als Induktionsproblem bezeichnet.

Im Gegensatz zu Forschung, die induktiv ist, geht es bei der deduktiven Forschung darum, von einer allgemein gültigen Aussage auf einen Einzelfall zu schließen. Induktive und deduktive Forschung können übrigens auch miteinander kombiniert werden.