Bei der Bedürfnispyramide nach Maslow handelt es sich um eine wissenschaftlich anerkannte Motivationstheorie, welche ein fünfstufiges Modell der menschlichen Bedürfnisse beschreibt. Diese werden in einer hierarchischen Struktur innerhalb einer Pyramide dargestellt und zeigen auf, dass die Erfüllung von Grundbedürfnissen gegeben sein muss, bevor sich höhere Bedürfnisse entfalten können.
Definition
Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow wird meist in einer hierarchischen Form mit fünf Ebenen dargestellt. Die unteren vier Ebenen der Bedürfnispyramide sind Bedürfnisse niedrigerer Ordnung und werden als Defizitbedürfnisse betrachtet, während die obere Ebene die Wachstumsbedürfnisse umfasst.
Nach Maslow’s Methodik müssen die Bedürfnisse der unteren Ebene der Bedürfnispyramide erfüllt werden, bevor sich die Bedürfnisse höherer Ordnung entfalten können.
Das Konzept dient als Grundlage für das Verständnis von Motivation und menschlichem Verhalten, und hat einen großen Einfluss auf verschiedene Bereiche wie z. B.: die Psychologie oder das Management. Es wird betont, dass die Erfüllung der Bedürfnisse auf allen Ebenen zu einem erfüllten und zufriedenen Leben beiträgt.
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Die fünf Stufen der Bedürfnispyramide
Defizit- und Wachstumsbedürfnisse
Bedürfnisse unterscheiden sich in ihrem Charakter und ihrer Auswirkung auf das individuelle Wohlbefinden. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen beiden Arten:
Defizitbedürfnisse
- Bedürfnisse, die entstehen, wenn ein Mangel bzw. eine Unausgeglichenheit vorhanden ist.
- Sie werden motiviert durch das Bestreben, diesen Mangel zu beseitigen und eine Balance herzustellen.
- Die Motivation steigt, je länger das Bedürfnis unbefriedigt bleibt.
- Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, verliert man vorübergehend das Verlangen danach.
Wachstumsbedürfnisse
- Bedürfnisse nach persönlicher Entwicklung des eigenen Potenzials
- Im Gegensatz zu Defizitbedürfnissen gibt es hier keinen Mangel, sondern eher ein Streben nach Weiterentwicklung und Verbesserung.
- Diese Bedürfnisse sind nicht vorübergehend erfüllt, sondern beinhalten einen lebenslangen Entwicklungsprozess
Maslow erklärte, dass der Mensch zunächst den Bedarf an Defiziten auf den unteren Ebenen decken muss, bevor er auf die nächste Ebene aufsteigen kann. Später stellte er jedoch klar, dass ein Bedarf nicht zu 100 Prozent befriedigt werden muss, bevor der nächste Bedarf entsteht. Wenn ein Defizitbedürfnis mehr oder weniger gedeckt ist, verschwindet es und die Aktivitäten werden gewöhnlich auf die Deckung des nächsten Bedarfs ausgerichtet.
Anwendungsbeispiel
Das Konzept von Maslows Bedürfnispyramide ist in vielen Bereichen der Wissenschaft weit verbreitet und wird gerne verwendet. In wissenschaftlichen Arbeiten werden häufig Fallbeispiele herangezogen, um relevante Forschungsfragen formulieren zu können und diese im Zuge der Arbeit zu beantworten.
Demnach könnte man die Bedürfnispyramide im Management nutzen, um einer spezifischen Fragestellung auf den Grund zu gehen:
Indem die verschiedenen Ebenen der Bedürfnispyramide berücksichtigt werden, können jene Faktoren identifiziert werden, welche priorisiert angegangen werden sollten, um die Produktivität des Unternehmens zu steigern.
Kritik
Einer der bedeutendsten Kritikpunkte an der Bedürfnispyramide liegt in der Methodik von Maslows Theorie. Er formulierte die Eigenschaften der Bedürfnispyramide aus der Durchführung einer qualitativen Methode, der biografischen Analyse, heraus. Er betrachtete die Biografien und Schriften von 18 Personen, die er als selbst verwirklicht ansah. Diesen Quellen entstammend entwickelte er eine Liste von Eigenschaften, die für diese spezifische Gruppe von Menschen charakteristisch schienen. Diese Methode ist äußerst subjektiv, da sie ausschließlich auf der Meinung des Forschers basiert.
Maslows Analyse beschränkte sich außerdem auf eine einseitige Stichprobe von Individuen, die sich stark auf hochgebildete weiße Männer wie Thomas Jefferson, Abraham Lincoln, Albert Einstein und Beethoven konzentrierte. Berühmte Frauen, wie z. B. Eleanor Roosevelt und Mutter Teresa, machten nur einen kleinen Teil seiner Stichprobe aus. Dies macht es schwierig, seine Theorie auf Frauen und Individuen aus niedrigeren sozialen Schichten oder unterschiedlichen Ethnien zu verallgemeinern.
Zudem wird infrage gestellt, dass die unteren Bedürfnisse der Pyramide zuerst befriedigt sein müssen, bevor eine Person sich selbst verwirklichen kann. Durch die Untersuchung von Kulturen, in denen viele Menschen in Armut leben, wurde deutlich, dass Menschen trotz Hunger höhere Bedürfnisse wie Liebe und Zugehörigkeit haben. Psychologen begreifen Motivation heute als ein pluralistisches Verhalten, bei dem Bedürfnisse auf vielen Ebenen gleichzeitig stattfinden können. Eine Person kann durch höhere Wachstumsbedürfnisse motiviert sein, gleichzeitig aber auch durch Defizite auf niedrigerem Niveau.
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Ungeachtet der Kritikpunkte war die Bedürfnispyramide Teil eines wichtigen Wandels in der Psychologie. Anstatt sich auf abnormales Verhalten zu konzentrieren, untersuchte die Bedürfnispyramide die Entwicklung gesunder Menschen.
Während die Reihenfolge innerhalb der Bedürfnispyramide vielleicht nicht korrekt ist, hängt von der Erfüllung dieser Bedürfnisse doch sehr viel ab. Menschen aus allen Kulturen der Welt berichteten, dass Selbstverwirklichung und soziale Bedürfnisse für sie wichtig sind. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bedürfnisse zwar starke Motivatoren für das menschliche Verhalten sein können, aber nicht unbedingt die hierarchische Form annehmen, die Maslow beschrieben hat.
Häufig gestellte Fragen
Die Bedürfnispyramide ist ein Erklärungsansatz dafür, wie Bedürfnisse Menschen motivieren können. Maslows Bedürfnispyramide besagt, dass ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt werden muss, bevor ein Aufstieg zur nächsten Ebene möglich ist.
Ein Bedürfnis bezieht sich auf einen inneren Zustand, der eine Person motiviert, bestimmte Dinge anzustreben, um ihr Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit zu steigern.
Sie zeichnet sich durch eine hierarchische Struktur der Bedürfnisebenen aus. Zudem teilt sie die Bedürfnisse in Defizitbedürfnisse, die Mangelzustände beheben, und Wachstumsbedürfnisse, die für persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung streben.
Sie wird verwendet, um das Verständnis von Motivation und menschlichem Verhalten zu verbessern und dient als Rahmen, um zu verstehen, wie die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung fördert.
Die Methode wird als äußerst subjektiv betrachtet und basiert auf einer eher einseitigen Stichprobe. Außerdem wird infrage gestellt, dass die unteren Bedürfnisse zuerst erfüllt sein müssen, bevor sich eine Person selbst verwirklichen kann.