Nehmen wir einmal an, der Textteil der Bachelorarbeit und auch generell jeder Art von wissenschaftlichen Arbeit würde inmitten der Dinge, also beim Hauptteil, beginnen. Das wäre so, wie die erste halbe Stunde eines guten Krimis zu verpassen: Man wird die ganze Zeit merken, dass man am Anfang etwas Entscheidendes nicht mitbekommen hat, selbst wenn man am Ende die Auflösung des Falls kennt. Daher ist die Einleitung, neben Hauptteil und Schluss, ein wichtiger Bestandteil der Bachelorarbeit.
Der Leser soll mit der Einleitung vorbereitet werden, was ihn zu erwarten hat, besonders im Hinblick auf die Forschungsfrage, welche in der Arbeit beantwortet werden soll. Schließlich wird dieser ohne einen klaren Fokus und einen Sinn zu sehen nicht unbedingt die Lust verspüren, deine Arbeit zu lesen.
Die Einleitung vermittelt dem Leser einen ersten Eindruck. Wie schreibt man eine gelungene Einleitung der Bachelorarbeit, die das Interesse des Lesers und den Wohlwollen des Betreuers weckt?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Häufig gestellte Fragen
- 2 Definition: Einleitung
- 3 Video-Tutorial
- 4 Inhalt einer Einleitung
- 5 Aufbau der Einleitung
- 6 Beispiel einer Einleitung
- 7 Funktion der Einleitung
- 8 Länge der Einleitung
- 9 Erst Einleitung oder Schluss?
- 10 Häufige Fehler bei der Einleitung
- 11 Zusammenfassung
- 12 Quellennachweise
Häufig gestellte Fragen
Beim Schreiben einer Einleitung für deine Bachelorarbeit solltest du darauf achten, dass der Leser in dein Thema eingeführt und neugierig auf den Hauptteil deiner Arbeit wird. Indem du in der Einleitung die Motivation und einige Methoden zum Erarbeiten deiner Forschung preisgibst weckst du das Interesse beim Leser.
Wichtig: In der Einleitung sollte die Forschungsfrage klar formuliert werden!
Tipp: Verfasse die Einleitung erst nachdem du deine Arbeit fertig geschrieben hast!
Mehr Informationen zum Thema findest du in unserem Beitrag!
Es gibt drei Kernaspekte einer Einleitung für deine wissenschaftliche Arbeit:
- Relevanz
- Forschungsfrage
- Vorgehensweise
Mehr hilfreiche Informationen und Tipps findest du in unserem Blogbeitrag zum Thema Einleitung schreiben!
Die Länge der Einleitung hängt von der gesamten Länge der Arbeit ab. Grundsätzlich sollte die Einleitung etwa 5-15 % des Textumfangs ausmachen.
Definition: Einleitung
Die Einleitung ist neben Hauptteil und Schluss einer der Grundpfeiler jedes wissenschaftlichen Textes. Sie soll gekonnt zum Thema hinführen und beim Leser ein Grundinteresse wecken. Es kann beispielsweise ein passendes Zitat am Anfang stehen, welches einen leichten Einstieg ermöglicht, gefolgt von dem Forschungskontext und der Forschungsfrage.
Diese ist maßgeblicher Teil der Einleitung, denn es muss genau klar werden, welcher Erkenntnisgewinn von der Arbeit erwartet werden kann. Genauso müssen in der Einleitung kurz die Ziele beschrieben werden, die man mit der Arbeit erreichen möchte, und welche Methoden dazu verwendet werden.
Zudem muss in der Einleitung begründet werden, wie und vor allem warum man das Thema eingrenzt. Das Ganze wird durch eine kurze Beschreibung der Vorgehensweise bei der Argumentation, des Aufbaus der Arbeit abgerundet; dies sollte aber nie eine bloße Nacherzählung des Inhaltsverzeichnisses sein.
Die Einleitung sollte zwischen fünf und fünfzehn Prozent der Gesamtlänge des Textes betragen. Die Einleitung gilt als schwierigster Teil, weshalb es einfacher ist, sie am Schluss zu verfassen, wenn man weiß, „wo die Reise hingeht“, und lieber mit einem Kapitel des Hauptteils zu beginnen, auch um Schreibblockaden zu vermeiden.
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Inhalt einer Einleitung
Eine gute Einleitung umfasst vor allem drei Kernaspekte, nämlich
1.) Relevanz: Warum ist das Thema wichtig?
2.) Forschungsfrage: Wie lautet die Forschungsfrage, die beantwortet werden soll? und
3.) Vorgehensweise: Wie wird beim Beantworten der Frage vorgegangen? (vgl. Karmasin & Ribing 2014: 29).
Kurzum, das Thema wird in der Einleitung vorgestellt und die daraus abgeleitete Forschungsfrage und weshalb die Beantwortung dieser Frage neue, wichtige Erkenntnisse bringen wird; im gleichen Zuge sollen auch die Methoden kurz umrissen werden, welche für die Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen werden. Die folgende Checkliste gibt einen Überblick über das solide Gerüst einer guten Einleitung.
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Aufbau der Einleitung
1. Zum Thema hinführen
Die Einleitung soll „einen ersten Einstieg ins Thema [geben], z. B. mittels eines Aufhängers (Zitates)“ (Oertner, St. John & Thelen 2014: 31). Verschiedene Möglichkeiten zur Hinführung zum Thema:
a) Provozierende Behauptung (adaptiert von Brück 1997, zitiert in Frack & Stary 2009: 146)
b) Fragen, z. B. Worauf lassen sich die Unterschiede zwischen Individuen zurückführen? Auf Vererbung oder Umwelteinflüsse? Und worin besteht die praktische Relevanz der Frage? (vgl. Franck 2004: 64)
c) Erfahrungsbericht, der zum Thema führt (adaptiert von Faulstich-Wieland 1995, zitiert in Franck & Stary 2009: 147)
d) Beschreibung, die das Problem umreißt (adaptiert von Franck 2004: 65)
e) Ein Zitat: Zwei Beispiele (adaptiert von Franck 2004: 65)
2. Begründen warum das Thema relevant ist
In der Einleitung Hintergründe aufzeigen und begründen warum das Thema der Bachelorarbeit relevant, Einordnung in einen größeren Rahmen und Bezug zum Fachgebiet/Forschungsumfeld (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 71); das Problem soll also in der Einleitung kurz umrissen werden!
Diese drei Beispiele können als Richtlinie dienen, wie an die bestehende Forschung angeknüpft werden kann (adaptiert von Gruber, Huemer & Rheindorf 2009: 100)
Hier sind zwei Beispiele, wie die Relevanz des Themas in der Einleitung verdeutlicht werden kann (adaptiert von Gruber, Huemer & Rheindorf 2009: 101):
Wie du ein passendes Thema für deine Bachelorarbeit findest und auf was du dabei achten musst, erfährst du in unserem Blog.
3. Gegenstand der Arbeit
In der Einleitung unbedingt nennen, was untersucht werden soll. Spezifische Fragestellung/Forschungsfrage: Auf welche zu untersuchenden Aspekte wird das Ausgangsproblem eingegrenzt und wie sind die Kernbegriffe der Fragestellung definiert (vgl. Nitsch et al. 1994: 88)? Die Fragestellung leitet sich aus dem Thema ab, daher sollte sie direkt an die Beschreibung des Problems angeknüpft werden (siehe auch Beitrag „Forschungsfrage der Bachelorarbeit“).
4. Ziele der Arbeit
Eine wichtige Frage, die man in der Einleitung beantworten sollte: Welches Ziel wird mit welchem Ergebnis verfolgt? (vgl. Franck & Stray 2009: 144).
Zu beachten: Titel und Ziele sind nicht identisch: „Der Titel wissenschaftlicher Arbeiten beschreibt üblicherweise nämlich nur einen Themenbereich, nicht jedoch einen erreichbaren bzw. verfehlbaren Zustand“ (Stickel-Wolf & Wolf 2013: 202). Ein Beispiel aus einer studentischen Arbeit zur Beschreibung des Zwecks/der Ziele einer Bachelorarbeit (adaptiert von Gruber, Huemer & Rheindorf 2009: 103).
5. Methoden/Bearbeitungsansatz/Gang der Untersuchung
Der Weg zur Zielerreichung muss in der Einleitung angegeben werden; wie gehst du vor, um die Forschungsfrage zu beantworten (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 60)? Hier soll der Gegenstand der theoretischen Analyse kurz in der Einleitung umrissen werden (in welchem Umfang hast du die Literatur analysiert?).
Bei einer empirischen Arbeit, wie die Dissertation, die eine empirische Forschung beinhaltet, sollte die durchgeführte Studie erwähnt und es sollten Methoden der Datenanalyse erläutert werden (vgl. Kornmeier 2013: 105). Gegebenenfalls kann in der Einleitung der praktische Hintergrund, z. B. Zusammenarbeit mit einer Firma oder Forschungsaufenthalte, sehr kurz erläutert werden (vgl. Oertner, St. John & Thelen 2014: 31).
Damit du in deiner Einleitung auch deine Forschungsmethode anständig erläutern kannst, musst du natürlich auch wissen wie diese funktioniert. Alles zur empirischen Forschung findest du in unserem Beitrag.
6. Abgrenzungen, Eingrenzungen der behandelten Fragen und Begründung
Es muss gleich in der Einleitung deutlich werden, welche Untersuchungsfelder, die auch Teil des Themas sind, ausgegrenzt werden (siehe auch Beitrag „Thema einer Bachelorarbeit“ zur Notwendigkeit der Eingrenzung des Themas) (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 71). Wichtig ist hier, dass diese Einschränkung gut begründet wird und weshalb du das Thema deiner Bachelorarbeit im Hinblick auf deine Zielsetzung auf diese Weise eingegrenzt hast (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 202).
7. Begriffsabgrenzungen bzw. -klärungen
In der Einleitung der Bachelorarbeit sollen grundlegende Begriffe, die wichtig für das Verständnis des Themas/der Gesamtarbeit sind (Begriffserläuterungen, die nur für einzelne Abschnitte gelten, gehören nicht in die Einleitung!) (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 71), erklärt werden. Als Beispiel hier eine Definition eines thementragenden Begriffs anhand des Themenbeispiels „Furchtappelle in der marktgerichteten Kommunikationspolitik“ (adaptiert von Bänsch & Alewell 2013: 84)
8. Aufbau der Arbeit
In wenigen Sätzen soll die Argumentationslinie in der Einleitung umrissen werden, die sich aus der Gliederung der Bachelorarbeit, ergibt, also ganz generell, wie die Forschungsfrage beantwortet wird, denn dies spiegelt sich in der Struktur der Arbeit wider (vgl. Kornmeier 2013: 106). Außerdem hilft es dem Leser, sich besser innerhalb der Arbeit orientieren zu können.
Beispiel 1: wie man den Aufbau der Arbeit darstellen kann (adaptiert von Gruber, Huemer & Rheindorf 2009: 104)
Beispiel 2: Aufbau der Arbeit (adaptiert von Bänsch & Alewell 2013: 83)
Zu beachten: In einer kürzeren Arbeit werden diese Ausführungen noch sehr kurz sein und wenige Zeilen umfassen (vgl. Franck & Stary 2009: 144). In der Bachelorarbeit sollte die Einleitung natürlich ausführlicher und auf keinen Fall nur eine Wiederholung des Inhaltsverzeichnisses sein, sondern es muss deutlich werden, weshalb die einzelnen Untersuchungsschritte nötig sind, um die Forschungsfrage erschöpfend zu beantworten (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 203).
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Funktion der Einleitung
ODER: Weil zu einem guten Ende auch ein guter Beginn gehört
„Der Filmproduzent und Verleger Samuel Goldwyn forderte von seinen Drehbuchautoren, sie sollen ihre Story mit einem Erdbeben beginnen – und dann ganz langsam steigern“ (Kornmeier 2013: 102).
Eine wissenschaftliche Arbeit ist natürlich kein Drehbuch und etwas derart Spektakuläres wie ein Erdbeben wird natürlich am Anfang nicht erwartet – dennoch, auch hier musst du den Leser mit deiner Einleitung (fesseln und) unbedingt für dich gewinnen.
Mit der Einleitung der Bachelorarbeit beginnt der eigentliche Textteil (denn Abstract, Vorwort, Inhaltsverzeichnis usw. zählen nicht zum Text selbst) und somit dient sie als Einstieg in die Arbeit schlechthin. Generell ist „die Einleitung einer Arbeit […] der Ort, an dem der Autor mit dem Leser in Kontakt tritt“ (Esselborn-Krumbiegel 2002: 132). Daher ist die Einleitung nicht zu unterschätzen, denn der erste Eindruck ist wichtig und kann maßgeblich sein … genau wie in anderen Lebensbereichen auch.
Nicht nur stellt sie eine Kurzübersicht über die Arbeit dar, sie bietet auch einen Leitfaden, der dem Leser hilft, sich im Text zurechtzufinden, kurz gesagt: Die Einleitung ist das Aushängeschild deiner Arbeit (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 200).
Länge der Einleitung
Natürlich ist es wichtig, in der Schreibplanung die Länge der einzelnen großen Bestandteile festzulegen. Wie lang sollten Einleitung, Hauptteil und Schluss (welcher der Einleitung, was die Länge betrifft, ähnlich ist) sein? Schließlich variiert dies je nach Arbeit, eine 40- bis 60-seitige Bachelorarbeit bzw. 60- bis 80-seitige längere Arbeit unterscheidet sich von einer zehnseitigen kürzeren Arbeit, was den Umfang der einzelnen Punkte betrifft. Der Hauptteil, wie es eigentlich der Name schon sagt, ist auch bzgl. der Seitenanzahl am umfangreichsten.
Im Gegensatz dazu sollte die Einleitung nicht mehr als 15 Prozent des Textumfangs ausmachen (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 201). Gruber, Huemer & Rheindorf sprechen von einem Umfang von etwa fünf Prozent der Gesamtlänge (bei einer 20-seitigen Arbeit eine Seite) (2009: 98). Man kann also sagen, dass die Einleitung der Bachelorarbeit etwa fünf bis 15 Prozent der Gesamtlänge des Textes betragen sollte.
Esselborn-Krumbiegel schlägt als Faustregel 10 Prozent für die Länge der Einleitung im Verhältnis zum gesamten Text vor (vgl. 2002: 142), während Andermann, Drees & Grätz lediglich von einem „vernünftigen Verhältnis“ zum Gesamttext sprechen (vgl. 2006: 86). Auch wenn dies nach nicht viel klingt: Es wird gerade in der Einleitung verlangt, kurz und präzise vorzustellen, worum es in der Arbeit geht; die Hauptausführungen kommen in den Hauptteil.
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Erst Einleitung oder Schluss?
Eine grundlegende Frage beim Schreiben der Bachelorarbeit ist, wie und wo man am besten mit dem Schreiben beginnt. Wie die Überschrift verrät, wird hier tatsächlich eine Art Grundsatzdebatte losgetreten: Was kommt zuerst, der Anfang oder der Schluss? Es mag zwar paradox klingen, aber Einleitung und Schluss stehen in einem engen Verhältnis (siehe auch Beitrag „Fazit schreiben der Bachelorarbeit“). „Einleitung und Schluss spiegeln den Hauptteil von gegenüberliegenden Seiten: […] Der Schlussteil resümiert den Hauptteil, während die Einleitung den Leser darauf vorbereitet und hinführt“ (Brauner & Vollmer 2004: 120).
Frage: Kann man also in einer Einleitung gekonnt auf den Hauptteil vorbereiten, wenn dieser noch nicht geschrieben ist, und beim Leser realistische Erwartungen schüren, ohne die Ergebnisse genau zu kennen, welche dem Schlussteil vorbehalten sind?
Diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander. Theisen empfiehlt, die Einleitung ganz am Ende zu verfassen, und bemerkt: „Diese Empfehlung berücksichtigt, dass (auch) dem Verfasser erst am Ende bekannt ist, was wirklich geleistet werden konnte; nur eine solche Einleitung kann eine Einladung an den Leser zur weiteren Lektüre sein“ (2013: 152).
Mehrere Autoren betonen, dass ein Über- und Durchblick nötig ist, um eine gute Einleitung für die Bachelorarbeit zu verfassen, und halten eine endgültige Formulierung der Einleitung erst nach Fertigstellung der Arbeit für sinnvoll (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 71; Bänsch & Alewell 2013: 79; Stickel-Wolf & Wolf 2013: 201).
Im Gegensatz dazu kann Kornmeier an diesem Tipp nichts finden, „denn über den Inhalt Ihrer ‚Einleitung‘ sollten Sie am Ende Ihrer Arbeit streng genommen nicht mehr wissen als zu dem Zeitpunkt, zu welchem Sie mit dem Schreiben beginnen“ (2013: 109). Auch sollte die Forschungsfrage nicht im Nachhinein eingefügt werden (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 61). Dazu ist zu sagen, dass die Forschungsfrage natürlich immer klar feststehen muss, bevor mit dem Schreiben begonnen werden kann.
Selbst wenn die Einleitung noch nicht verfasst ist, hat man so sein klares Ziel vor Augen und schreibt nicht „blind drauflos“. Außerdem sollte man ohnehin eine vorläufige Gliederung als Schreibplan erstellt haben.
Wie du den perfekten Schluss für deine Bachelorarbeit verfasst, erfährst du in in unserem Beitrag zum Fazit.
Häufige Fehler bei der Einleitung
Im Folgenden einige wichtige Aspekte, belegt mit kurzen Beispielen, worauf man beim Schreiben der Einleitung besonders achten muss (adaptiert von Franck & Stary 2009: 144-146):
In der Einleitung zu vermeiden! | Beispiel |
Eingrenzung des Themas nicht wissenschaftlich begründet: Wenn auf etwas verzichtet wird, dann muss in der Einleitung begründet werden, weshalb; in der Wissenschaft gibt es viele „weite Felder“, weswegen man Themen eingrenzt. | „Das Thema Wissenschaftstheorie ist ein weites Feld. Daher wird in dieser Arbeit auf die nähere Analyse verschiedener wissenschaftstheoretischer Ansätze verzichtet.“ |
Auf weitere Analyse verzichten, weil etwas zu komplex ist: „Dies sprengt den Rahmen dieser Arbeit…“ in der Einleitung zu schreiben hat keinen argumentativen Status! Was folgt daraus, dass auf entsprechende Darstellungen verzichtet wurde? | „Themenkomplexe wie das Verhältnis der polnischen Minderheit zu den deutschen Parteien, die Rolle der polnischen Fragen im preußischen Abgeordnetenhaus, die Tätigkeit der polnischen Berufsverbände, die polnischen Banken in Berlin etc. etc. wurden bei der Recherche zwar herangezogen, entsprechende Darlegungen hätten jedoch den Rahmen der Fragestellung gesprengt“ |
Subjektives Interesse begründen, persönliche Geständnisse ablegen: In der Wissenschaft geht es nicht um Glauben und eine persönliche Überzeugung ist keine Begründung für eine Bachelorarbeit. | „Die Beschäftigung mit den Werken von Toni Morrison hat in mir viele Gefühle ausgelöst. Je intensiver ich mich mit ihrem Werk auseinandergesetzt habe, um so vielschichtiger wurde mein Bild von der Autorin und ihrem Werk.“ |
Das Inhaltsverzeichnis nacherzählen: Wie bauen die Kapitel aufeinander auf? Dies muss in der Einleitung erläutert und nicht nacherzählt werden. | „Gegenstand des sechsten Kapitels ist dann der entwickelte Prototyp. Es werden die einzelnen Domänen-Modelle des Prototypen und deren Schnittstellen erklärt. Eine Beschreibung der Implementierung und möglicher Erweiterungen des Prototypen folgen. Die Arbeit schließt mit dem Kapitel 7 ab, in dem ein Ausblick gegeben wird.“ |
Zu beachten: Genau wie das Fazit/Resümee der Bachelorarbeit darf auch die Einleitung kein Fragment, sondern muss als solches verständlich sein, ohne dass Erkenntnisse nötig sind, die erst im Hauptteil entwickelt werden (vgl. Brauner & Vollmer 2004: 121).
Zusammenfassung
- Die Einleitung der Bachelorarbeit ist Teil des eigentlichen Textes (anders als die Vortexte und Verzeichnisse) und dient als erste Kontaktaufnahme mit dem Leser, um ihn auf das Thema aufmerksam zu machen und zum Weiterlesen zu animieren.
- Die Einleitung der Bachelorarbeit sollte zwischen fünf und fünfzehn Prozent der Gesamtlänge des Textes betragen.
- Es empfiehlt sich, die Einleitung der Bachelorarbeit erst nach Verfassen des Hauptteils und des Schlusses zu schreiben, da erst dann erkenntlich ist, was wirklich geleistet wurde und man in der Einleitung realistische Erwartungen beim Leser schüren kann.
- Eine gelungene Einleitung führt zunächst zum Thema hin, z. B. mit einem Zitat, erläutert, weshalb das Thema relevant ist, und ordnet es in den Forschungskontext ein.
- Auch die Forschungsfrage ist maßgeblicher Teil der Einleitung der Bachelorarbeit, genauso wie die Ziele der Arbeit und die angewendeten Methoden, um diese Ziele zu erreichen.
- Außerdem sollte kurz begründet werden, wie und weshalb das Thema eingegrenzt wird: „Dies sprengt den Rahmen der Arbeit, deshalb wurde es nicht berücksichtigt“ reicht als Begründung nicht aus!
- Zuletzt sollte ein Überblick über den Aufbau der Bachelorarbeit gegeben werden, d. h. wie bauen die einzelnen Kapitel aufeinander auf, welcher Argumentationslinie wird gefolgt; dieser sollte aber nie eine Nacherzählung des Inhaltsverzeichnisses sein!
- Unbedingt vermieden werden müssen persönliche Geständnisse und subjektive Meinungen: Dies gehört nie in eine Einleitung als Begründung für Themen- oder Methodikwahl und hat generell in wissenschaftlichen Arbeiten nichts zu suchen.
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Quellennachweise
Andermann, Ulrich, Martin Drees & Frank Götz. 2006. Wie verfasst man wissenschaftliche
Arbeiten? 3. Aufl. Mannheim: Dudenverlag.
Bänsch, Axel & Dorothea Alewell. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten. 11. Aufl. München:
Oldenbourg Verlag.
Brauner, Detlef Jürgen & Hans-Ulrich Vollmer. 2004. Erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten –
Seminararbeit Diplomarbeit Doktorarbeit. Sternenfels: Verlag Wissenschaft und Praxis.
Eco, Umberto. 2010. Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. 13. Aufl. Wien: Facultas. wuv.
Esselborn-Krumbiegel, Helga. 2002. Von der Idee zum Text – Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Franck, Norbert. 2004. Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. Frankfurt: Fischer Taschenbuch
Verlag.
Franck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl.
Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Gruber, Helmut, Birgit Huemer & Markus Rheindorf. 2009. Wissenschaftliches Arbeiten – Ein
Praxisbuch für Studierende. Wien: Böhlau Verlag.
Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8. Aufl.
Wien: Facultas.
Kornmeier, Martin. 2013. Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht – für Bachelor, Master und
Dissertation. 6. Aufl. Bern: Haupt.
Nitsch, Jürgen R. et al. 1994. Der rote Faden – Eine Einführung in die Technik wissenschaftlichen Arbeitens [Betrifft: Psychologie & Sport: Sonderband 22]. Köln: bps-Verlag.
Oertner, Monika, Illona St. John & Gabriele Thelen. 2014. Wissenschaftlich Schreiben – Ein
Praxisbuch für Schreibtrainer und Studierende. Paderborn: Wilhelm Fink.
Rossig, Wolfram E. & Joachim Prätsch. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten. 5. Aufl. Weyhe: PRINT-
TEC.
Samac, Klaus, Monika Prenner & Herbert Schwetz. 2009. Die Bachelorarbeit an Universität und
Fachhochschule. Wien: Facultas.
Stickel-Wolf, Christine & Joachim Wolf. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken –
Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler.
Theisen, Manuel René. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und
Masterarbeit. München: Franz Vahlen.