An einigen Lehrstühlen ist es üblich, zu Beginn der Abschlussarbeit ein Abstract voranzustellen. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich? Er gibt kurz und knapp die wichtigsten Inhalte deiner Arbeit wieder und dient dazu, dem Leser deiner wissenschaftlichen Arbeit einen ersten Überblick zu verschaffen. Diese kurze Zusammenfassung gibt dem Leser die Möglichkeit, schnell festzustellen, ob sich ein tiefer gehendes Lesen der Arbeit für ihn lohnt.
Definition: Abstract
Der Abstract ist eine Kurzzusammenfassung deiner wissenschaftlichen Arbeit, die gemäß Aufbau und Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit dieser vorangestellt wird. Er enthält alle wichtigen Informationen in Kürze zusammengefasst:
- Forschungshintergrund
- Aufbau
- Methodik
- Datenauswertung
- Forschungsergebnisse.
Dabei handelt es sich aber nicht um einen Buchklappentext, der Spannung aufbauen soll – im Gegenteil! Die Darstellung der Ergebnisse hilft dem Leser, die Relevanz der Arbeit zu beurteilen.
Der Auszug sollte maximal eine Seite lang sein und darf keinesfalls mit dem Fazit verwechselt werden, da er unabhängig vom Text zu verstehen ist. Nicht selten wird ein Abstract auch in englischer Sprache gefordert, beispielsweise zur Bewerbung auf internationalen Konferenzen.
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Allgemeine Fakten
Merkmal | Erklärung |
Ein Abstract ist eine Kurzzusammenfassung deiner wissenschaftlichen Arbeit. | |
Dient dazu, ohne großen Leseaufwand entscheiden zu können, ob es sich lohnt die ganze Arbeit aufgrund relevanter Ergebnisse zu lesen. | |
Der Auszug wird der Arbeit vorangestellt und ist zwischen dem Deckblatt und Inhaltsverzeichnis zu platzieren. | |
Zum Schluss verfassen, da eine präzise Zusammenfassung erst dann gelingt, wenn die Arbeit final geschrieben und korrigiert ist. | |
Die Zusammenfassung sollte etwa ein Drittel einer Seite bis zu einer Seite (bemisst sich nach der Länge der Arbeit, maximal aber zwei Seiten lang) umfassen. | |
Jeder dieser Punkte soll in wenigen Sätzen wiedergegeben werden:
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Oft wird eine englische Übersetzung gefordert, um die Arbeit international zugänglich zu machen. |
Position
Natürlich stellt sich die Frage, wo der Abstract in einer wissenschaftlichen Arbeit stehen sollte: Am Anfang oder doch lieber am Ende? Im Regelfall wird der Auszug zu Beginn der Arbeit eingefügt, schließlich soll er dem Leser auch dabei helfen, den Überblick über eine längere Arbeit zu behalten. Generell wird er zwischen dem Deckblatt und Inhaltsverzeichnis platziert, wodurch er nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt wird:
- Titelblatt
- Sperrvermerk
- Widmung (freiwillig)
- Danksagung (freiwillig)
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben
- Abbildungsverzeichnis (ab drei Abbildungen)
- Tabellenverzeichnis (ab drei Tabellen)
- Abkürzungsverzeichnis (falls relevant)
- Hauptteil
- Literaturverzeichnis
- Anhang mit Anhangsverzeichnis
- Glossar (freiwillig)
Schreibt man den Auszug auch als Erstes, wenn er doch am Anfang steht? Nein, denn natürlich kann eine präzise Zusammenfassung erst gegeben sein, wenn die gesamte Arbeit erstellt wurde und Ergebnisse sowie deren dazugehörige Interpretationen herausgearbeitet worden sind. Daher wird der Auszug erst nach der finalen und korrigierten wissenschaftlichen Arbeit angefertigt.
Wir empfehlen dir immer die Formatierung deiner Arbeit mit unserer formellen Endkontrolle zu überprüfen, um ungewollte Überraschungen bei deiner gedruckten Arbeit zu vermeiden. Du kannst damit kostenlos eine Vorschau jeder einzelnen Seite deiner Arbeit überprüfen und somit auf Nummer sicher gehen.
Abstract vs. Einleitung
Häufig wird der Auszug mit der Einleitung gleichgesetzt, das ist allerdings nicht richtig. Im Auszug solltest du der Leserschaft kurz und prägnant erläutern, worum es in deiner wissenschaftlichen Arbeit geht. Dazu gehört die Forschungsfrage, die Forschungsmethode und die abschließenden Ergebnisse.
Im Unterschied dazu, ist die Einleitung einerseits viel ausführlicher. Andererseits zeigst du in der Einleitung nur auf, wie deine Forschungsfrage lautet, weshalb du sie gewählt und inwieweit du sie eingegrenzt hast. Du nimmst in der Einleitung also noch keine Forschungsergebnisse vorweg!
Inhalt des Abstracts
- Problemstellung
- Forschungsfrage
- Methodik deiner Forschung
- Relevanteste Ergebnisse
- Interpretation der Ergebnisse
Inhalt der Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Relevanz des Themas
- Forschungsfrage
- Methodik deiner Forschung
- Aufbau der wissenschaftlichen Arbeit
Merke:
Die Einleitung soll den Leser dazu animieren weiterzulesen, während der Auszug dem Leser eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Inhalten liefern soll. Schreibe diesen deshalb erst ganz zum Schluss deiner Arbeit, nach der finalen Endkontrolle.
Abstract vs. Schlussteil/Fazit
Sehr kurz: meist ungefähr 150 Wörter | Ausführlicher: resümierende Zusammenfassung |
Steht am Anfang der Arbeit | Das Fazit steht am Ende der Arbeit |
Kein Teil des Textes, kein Teil der Gliederung/des Inhaltsverzeichnisses | Teil des Textes, wird in die Gliederung und in das Inhaltsverzeichnis mit aufgenommen |
Ohne Bewertung durch den Verfasser: Wiedergabe des Inhalts/der Ergebnisse | Bewertung und Schlussfolgerung auf Basis der ausgewerteten Sekundärquellen und/oder eigener Daten |
Unabhängig vom Text verständlich, z. B. in einer Datenbank | Integrierter Teil des Textes: nur im Gesamtzusammenhang verständlich |
Abstract auf Englisch
Um Veröffentlichungen jeglicher Art für den internationalen Markt zugänglich zu machen, wird häufig neben dem deutschen Abstract auch eine englische Kurzfassung der Arbeit verlangt. Zum Teil wird sogar nur eine englische Version gefordert.
In deiner Abschlussarbeit kannst du auch einen deutschen und einen englischen Auszug verfassen. Dabei platzierst du die englischsprachige Version auf dieselbe Seite wie die deutsche. Achte aber darauf, dass der englischsprachige Auszug hinsichtlich Rechtschreibung und Grammatik auch fehlerfrei ist.
Fremde Abstracts für deine Arbeit verwenden
Du kannst jederzeit fremde Abstracts für deine Literaturrecherche verwenden, denn in diesem Fall nimmst du die Rolle des potenziellen Lesers ein, der die Relevanz der vorliegenden Arbeit bewerten möchte. Durch das Lesen kannst du schnell prüfen, ob die vorliegende Arbeit für deine Forschung relevant ist und du die Informationen verwenden kannst.
Wieso ein Abstract niemals „abstrakt“ ist
Das deutsche Äquivalent «Kurzzusammenfassung» bzw. «Auszug» hört man eher seltener, stattdessen wird dem englischen Begriff «Abstract» der Vorzug gegeben. Es heißt nichts anderes als „Auszug“, manchmal wird dies auch als Summary, also auf Deutsch «Zusammenfassung» bezeichnet.
Auch wenn das sehr allgemein klingt: Wenn du zum Abstract der Masterarbeit Schreiben angewiesen wirst, wird von dir eine sehr kurze und präzise Zusammenfassung deiner gesamten Arbeit erwartet.
Denn ein Auszug ist meist nicht einmal eine Seite bzw. meist sogar nicht einmal eine halbe Seite lang und beschreibt deine gesamte Arbeit in ungefähr 100 Wörtern. Natürlich richtet sich der Umfang nach der Länge deiner wissenschaftlichen Arbeit, dennoch musst du deine gesamte Arbeit möglichst kurz und präzise beschreiben.
Der Auszug findet seine Existenzberechtigung in erster Linie darin, deinen potentiellen Lesern bei der Entscheidung zu helfen, ob sich das Lesen deiner gesamten Arbeit lohnt. Die Zusammenfassung muss also in wenigen Worten alles bieten, was für den Leser nötig ist, um über die Relevanz der wissenschaftlichen Arbeit zu entscheiden.
Mit dem Druck-Service von BachelorPrint kannst du bis einen Tag vor Abgabe deiner Abschlussarbeit schreiben, da deine Arbeit bereits am nächsten Werktag per kostenlosem Express-Versand zugestellt wird. Also überlass das Drucken deiner Arbeit einfach uns!
Fazit
Abschließend haben wir die wichtigsten Fakten nochmal für dich zusammengefasst:
- Ein Abstract ist ein Auszug bzw. eine kurze Zusammenfassung deiner wissenschaftlichen Arbeit, die dieser vorangestellt wird.
- Die Zusammenfassung sollte die Länge von 1 bis 2 Seiten nicht überschreiten (optimal ist eine Seite) und sehr komprimiert Informationen über Aufbau, Argumentation/Methode und vor allem Ergebnisse der Arbeit geben.
- Ziel ist es, dem Leser eine schnelle Einschätzung der Relevanz eines wissenschaftlichen Textes zu geben; auch die eigene Recherche wird dadurch vereinfacht.
- Der Auszug unterscheidet sich ganz klar vom Schlussteil der Arbeit: Er ist kürzer, unabhängig vom Text zu verstehen und enthält auch keine eigene Bewertung, die nicht schon im Text vorkommt.
- Ein Auszug in englischer Sprache bzw. eine englische Übersetzung wird in internationalisierten Fachdisziplinen gefordert.
Häufig gestellte Fragen
Es handelt sich dabei um einen Auszug bzw. eine Kurzzusammenfassung zu Beginn deiner Arbeit.
Das Wort ist maskulin, deswegen «der».
Der Auszug ist nicht zu verwechseln mit der Einleitung deiner Arbeit. Anders als bei der Einleitung, sollte dieser kurz/prägnant verfasst werden und deine komplette Arbeit zusammenfassen. Die Länge umfasst meist eine halbe bis max. eine Seite.
Im Auszug benennst du die Forschungsfrage und das Ziel deiner Arbeit, außerdem die wichtigsten Thesen und Methoden sowie eventuell die wesentlichen Ergebnisse, die du erzielt hast. Wichtig dabei ist, kurz und prägnant zu schreiben.
Meist noch vor dem Inhaltsverzeichnis, sprich direkt nach dem Deckblatt. Deshalb ist dem Auszug auch kein Gliederungspunkt zugeordnet.